💀Aufbau

Die gedruckte Leichenpredigt ist im 16. Jahrhundert unmittelbar nach der Reformation im mitteldeutschen Kerngebiet des lutherischen Protestantismus aufgekommen und hat sich rasch in den protestantischen deutschen Gebieten verbreitet. Aber in einem geringeren Maße wurden auch Leichenpredigten auch in den anderen Kirchen den Zwinglianern, Calvinisten und den Katholiken geschätzt und gedruckt. Vor allem für die soziale Oberschicht Adelige und das Bürgertum wurden diese Publikationen erstellt.

Bis 1600 bestand das Druckwerk einer Leichenpredigt in der Regel aus der "Christlichen Leichenpredigt" mit biographischen Einsprengsel. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts ist ein Prozess der Verselbstständigung einzelner Teile der Leichenpredigt zu beobachten.

Die Leichenpredigt gliedert sich in der Regel in mehrere Teile. Nach einer Widmung, einer Vorrede folgt die Leichpredigt. Diese wiederum gliedert sich in eine Einleitung, den Leichtext, das Exordium und die Auslegung, die sich ebenfalls in Unterabschnitte unterteilen kann. Die Reihenfolge der einzelnen Teile kann variieren und nicht alle in diesem Schema aufgeführten Teile müssen Inhalt einer Leichenpredigt sein. Schematisch betrachtet kann die Leichenpredigt folgendermaßen aufgebaut sein: