spezielle Teile der Leichenpredigt

Abdankung
Die Abdankung ist eine Trauerrede profanen Inhaltes, in welcher der Verstorbene in der Regel von einem Nichttheologen gewürdigt wird. Ihren Namen hat sie erhalten, weil in ihr die Hinterbliebenen Dank an die Trauergäste, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben, und an die Leichenbegleiter (exequiatores) abstatten lassen. Die meist am Ende der Rede zu findende Dankesformel ist daher ein entscheidendes Identifizierungsmerkmal dieser Textgattung. Wenn eine Überschrift vorhanden ist, wird diese gezont. Fehlt die Überschrift wird dieser Textabschnitt mit einer leeren Zone markiert. Der Text des Abdankung wird mit der Zone reiner Text bzw. den dafür vorgesehenen Zonen markiert.
Standrede (Form der Abdankung)
Die Standrede ist eine Sonderform der Abdankung. Sie trägt ihren Namen, weil sie am offenen Grabe nach der Beisetzung stehend vorgetragen und gehört wurde. Aus diesem Grund zeichnet sie sich durch besondere Kürze aus. Wenn eine Überschrift vorhanden ist, wird diese gezont. Fehlt die Überschrift wird dieser Textabschnitt mit einer leeren Zone markiert. Der Text des Standrede wird mit der Zone reiner Text bzw. den dafür vorgesehenen Zonen markiert.
Überführungspredigt /-rede
Eine Überführungspredigt oder -rede konnte gehalten werden, wenn der Verstorbene nicht an seinem Sterbeort beigesetzt wurde. Sie fand dann an jenem Ort statt, von dem der Verstorbene abgeholt wurde (z. B. Sterbeort), konnte aber auch am "Zielort" oder an "Verweilorten" der Überführung gehalten werden. Wenn eine Überschrift vorhanden ist, wird diese gezont. Fehlt die Überschrift wird dieser Textabschnitt mit einer leeren Zone markiert. Der Text des Überführungspredigt /-rede wird mit der Zone reiner Text bzw. den dafür vorgesehenen Zonen markiert.
Gedächtnispredigt
Die Gedächtnispredigt wurde zur Erinnerung an den Verstorbenen oft an einem anderen Ort als dem Beerdigungsort gehalten, oder aber, wenn die Leiche des Verstorbenen nicht geborgen werden konnte. Häufig handelt es sich bei dem Verstorbenen, dessen Memoria die Predigt diente, um einen hochadligen Landesherrn. In diesem Fall wurde üblicherweise angeordnet, landesweit in allen Kirchen an einem bestimmten Tag eine entsprechende Predigt zu halten. Eine Gedächtnispredigt kann lange Zeit nach dem Begräbnis, aber auch am Beerdigungstag selbst oder sogar vorher gehalten worden sein. Wenn eine Überschrift vorhanden ist, wird diese gezont. Fehlt die Überschrift wird dieser Textabschnitt mit einer leeren Zone markiert. Der Text des Gedächtnispredigt wird mit der Zone reiner Text bzw. den dafür vorgesehenen Zonen markiert.
Prozessions- und sonstige Trauerordnung
In der Prozessions- und/oder Trauerordnung wird in der Regel der Ablauf der Feierlichkeiten anlässlich des Begräbnisses eines hochgestellten Verstorbenen beschrieben. Besonders umfangreich ist in ihr die genaue Wiedergabe der Reihenfolge der Teilnehmer am Leichenzug (Leichprozession), der vom Haus des Verstorbenen zur Kirche, in der die Leichenpredigt gehalten bzw. der Verstorbene beigesetzt wurde, führte. Eine Trauerordnung kann auch Anordnungen für die Landestrauer enthalten, wenn ein Mitglied einer regierenden Familie des Hochadels gestorben war. Wenn eine Überschrift vorhanden ist, wird diese gezont. Fehlt die Überschrift wird dieser Textabschnitt mit einer leeren Zone markiert. Der Text dieser Ordnungen wird mit der Zone reiner Text bzw. den dafür vorgesehenen Zonen markiert.
Sonstige Trauerschriften
In diese Kategorie fallen alle Trauerschriften, bei denen sich keine Übereinstimmung mit einer der anderen Textgattungen feststellen lässt, vor allem unspezifische Trauer‑, Lob- und Gedächtnisschriften oder -reden, Todesanzeigen, Nachrufe, Grabinschriften oder Trostschriften, die nicht als Kondolenzschreiben gelten können. Wenn eine Überschrift vorhanden ist, wird diese gezont. Fehlt die Überschrift wird dieser Textabschnitt mit einer leeren Zone markiert. Der Text dieser Trauerschriften wird mit der Zone reiner Text bzw. den dafür vorgesehenen Zonen markiert.
Kondolenzbrief oder Trostbrief
Ausgewählte Kondolenzschreiben wurden meist im Rahmen des Epicedienteils abgedruckt. Wenn eine Überschrift vorhanden ist, wird diese gezont. Fehlt die Überschrift wird dieser Textabschnitt mit einer leeren Zone markiert. Der Text dieser Kondolenzschreiben wird mit der Zone reiner Text bzw. den dafür vorgesehenen Zonen markiert.
Beisetzungsrede /-predigt
Die Beisetzungspredigt wurde anlässlich der Beisetzung (Einsenkung) eines meist adligen Verstorbenen gehalten, wenn die eigentlichen Trauerfeierlichkeiten mit der Leichenpredigt frühestens am folgenden Tag oder auch später stattfanden. In Vorlage wird sie oft Beisetzungspredigt oder Beisetzungssermon bezeichnet. Wenn eine Überschrift vorhanden ist, wird diese gezont. Fehlt die Überschrift wird dieser Textabschnitt mit einer leeren Zone markiert. Der Text dieser Beisetzungsrede wird mit der Zone reiner Text bzw. den dafür vorgesehenen Zonen markiert.
Programma Academicum
Ein Programma Academicum informiert über den Tod eines Angehörigen einer Universität oder eines Gymnasium Illustre. Als Universitätsangehörige galten auch die Ehefrauen und Kinder der Professoren. Es gibt aber auch Programmata Academica auf Verstorbene, die keiner Universität inkorporiert waren, v. a. Landesherren und Mitglieder ihrer Familie. Wenn eine Überschrift vorhanden ist, wird diese gezont. Fehlt die Überschrift wird dieser Textabschnitt mit einer leeren Zone markiert. Der Text des Programma Academicum wird mit der Zone reiner Text bzw. den dafür vorgesehenen Zonen markiert.
Akademische Trauerrede / -schrift
Ebenso wie das Programma Academicum erscheint die Akademische Trauerrede vor allem in Leichenpredigtdrucken auf Wissenschaftler und Angehörige einer Universität oder einer höheren Schule. Aber auch hochadlige Verstorbene wurden in ihrer Funktion als Stifter bzw. Förderer von Bildungsinstituten mitunter durch eine Akademische Trauerrede gewürdigt. In ihr behandelt – in der Regel in lateinischer Sprache – ein Kollege des Verstorbenen, oft der Rektor oder der Rhetor, dessen wissenschaftlichen Werdegang einschließlich seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit. Wenn eine Überschrift vorhanden ist, wird diese gezont.Fehlt die Überschrift wird dieser Textabschnitt mit einer leeren Zone markiert. Der Text der Akademischen Trauerrede wird mit der Zone reiner Text bzw. den dafür vorgesehenen Zonen markiert.